Unverhofft kommt oft

Wenn der Mann anruft und eine Betriebsprüfung jetzt ankündigt und ich erst noch in meiner Naivität annehme, dass der Prüfer der Rentenversicherung, der kommende Woche kommt, den Termin durcheinander gebracht hat… nein, die Tiere, die Hofstelle und die Bestandskartei… muss jetzt sein oder binnen 48 Stunden.

Und zeitgeich fährt der Landesschafzuchtverband zur Herdbuchaufnahme vor…

Das sind Momente, die ich niemandem wünsche. 48 Stunden täten mir rein gar nichts nutzen, da ich als Apothekerin an meinen Diensten – und die standen unmittelbar an – gesetzliche Anwesenheitspflicht habe.

Weil aber auch die Unsicherheit was geprüft wird und ob das rechtzeitig zu schaffen ist, so quält, berichte ich einfach mal, damit man als Schafhalter wenigstens eine Vorstellung bekommt.

Während also erst im Akkord 5 Bocklämmer ins Herdbuch gesprungen sind (Danke, dass wir das kurz absolvieren konnten, denn für die Jungs ging es ja um alles oder nichts. Wer gekört ist, kann hier notfalls alt werden. Bei der genetischen Enge beider Rassen sind die spätestens in ein paar Jahren wieder genetisch gesucht, finden ihre eigene Herde und entgehen so länger der Wurst), wartete der Prüfer schon direkt vor der Hofstelle.

Hofstelle… haben wir seit der neuen Grundsteuerreform. Sinn oder Unsinn möchte ich hier gar nicht diskutieren. Fakt ist: Der Prüfer fand wie von uns angegeben keinerlei Tankstelle und Ölabscheider oder Mistplatte. Letztere ja auch, weil wir höchst selten überhaupt Tiere aufstallen. Das wollen die wie wir nicht freiwillig. Dementsprechend ist Mist nicht in der Menge vorhanden wie in anderen Betrieben.

Bei den Tieren – es handelte sich, wie sich dann herausstellte um eine Vetprüfung und nicht um die umfangreichere Flächenprüfung – wurden die Ohrmarken überprüft. Vergangene Woche waren auch gerade Ersatzohrmarken gelandet, denn in der Landschaftspflege gehen Ohrmarken leider auch mal verloren. Alle 4 Tierstandorte (eine war ja wegen der Herdbuchaufnahme aufgestallt) wurden kontrolliert. Die Bürokratoe umfasst hier: Bestandsregister, Die Aufzeichnungen zum Verbingen von Schafen sowie die Abteilung „geboren und verendet“.

Interessanterweise war bekannt, dass wir Ohrmarken bestellen, dass wir online an- und abmelden. Letzteres ist ja seit 2024 auch Pflicht geworden.

Wir waren im grünen Bereich.

Aber Kraft, rein emotional, hat´s schon gekostet. Ich bin kein studierter Landwirt. Drum ist hier auch mal die Gelegenheit Danke zu sagen:

An die LWK Hessen, bei der ich seinerzeit meinen Schafhalterkurs gemacht habe. An den LPV Göttingen dessen damaliger Schäferstammtisch von mir jahrelang besucht wurde und an die Biologische Station in Holzminden, die uns mit Rat und Tat zur Seite steht. Ohne diese Stellen hätte ich nämlich gar nicht das Wissen, was ich wie machen muss, damit der Betrieb solche Kontrollen schadlos übersteht. Danke!!!

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