Warum uns die politischen „Zugeständnisse“ überhaupt nichts bringen

Wir sind mit unseren Tieren fast immer draußen. Da stellt sich die Frage, was eine Tierwohabgabe bringen soll? Ein Stallbau in Bio für 150 Schafe ist mit round about 400000 € angegeben. Selbst wenn der Staat – respektive der Verbraucher – 10 % dazu geben würde, ist das völlig out off jeder Vorstellung. Zumal er nicht gebraucht wird. Nur weil es modern ist im Winter aufzustallen, ist das nicht richtiger als unsere Schafe draußen zu belassen, wo sie sein wollen. Man läuft auch keinem Reh im Winter hinterher und erzählt ihm, dass es drinnen viel wärmer wäre. Kälte, Jahreszeitenrhytmus… das sind wichtige Trigger fürs Immunsystem.

Eine Aussetzung der 4% Flächenstilllegung für einen reinen Grünlandbetrieb ist… ein Witz. Denn wir brauchen keine 4 % stilllegen. Dass das für einen Betrieb, der artenreiche Kulturlandschaft versucht zu erhalten paradox wäre, hat sogar der Gesetzgeber erkannt.

Wir können aber nicht über 20 ha sensen. Wir können nicht über 100 Schafe mit dem Tretroller umstellen. Wir können nicht Heu per Hand machen. Nein, wir haben hier keine Möglichkeit für Wasserstofftraktoren (da ist die Förderung ja auch gestrichen worden) und ein E-Traktor hätte einen sehr schweren Akkus, der den Boden verdichtet. Drüber nachgedacht?

Warum muss ich in der beruflichen Arbeit in der Apotheke erleben, dass jede Menge Hersteller ihre Packungen aufblähen und eine Luftnummer vollführen? Das kostet Diesel auf der Straße, weil diese Mogelpackungen mehr Platz im LKW benötigen. Damit wird mehr Infrastruktur zerbröselt, um die es in diesem Land eh schon schlimm bestellt ist. Papier von Verpackungen ist Energieintensiv, kostet Baumleben und Trinkwasser. Das Alu der Blister ist dermaßen umweltschädlich… und da fällt dem Gesetzgeber nichts besseres ein, als ausgerechnet das, was man für die tägliche Ernährung braucht, als Klimakiller darzustellen.

Ich verstehe das nicht. Und viele Kollegen auch nicht.

Grünlandbetriebe sind schon vor der Reform Aussenseiter. Ich warne noch einmal: Wir werden diese Betriebe beim Generationswechsel verlieren. Und wenn in Referaten zu hören ist, dass das nicht wichtig sei, weil solche Flächen auch maschinell gepflegt werden können… dreht sich das Ganze ad absurdum. Erstens: Nein, Flächen wie an der Lummerke sind im Steilhang mt historischen Steinmauern dazwischen nicht mit Maschinen zu pflegen. Und selbige rollen eben auch nicht ohne irgendeinen Antrieb. Dann würde man also kleine Betriebe ans Messer liefern um die von der EU geforderte Pflegearbeit hinterher durch staatlich geförderte Organisationen mit Maschinenkraft zu machen. Irre!

Noch ist Zeit! Denkt doch mal bis zu Ende durch!

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